Bericht des Donaukurier: Wie die Aktiven, so der Nachwuchs
Die Hepberger Feuerwehrleute sind die alten Hasen des Kreisjugendfeuerwehrtags Eichstätt, der heuer am 12. Mai in Pförring über die Bühne geht: Seit 1992, als die Veranstaltung zum ersten Mal stattfand, war die Wehr jedes Jahr mit mindestens einer Gruppe vertreten. Seither hat sich einiges getan.
Bei René Karmann zum Beispiel. Heute ist er Kommandant der Hepberger Feuerwehr – doch ab 1992 erlebte er den Kreisjugendfeuerwehrtag viele Jahre als Jugendwart und damit als Betreuer der teilnehmenden Jugendlichen aus dem kleinen Ort. Von 1997 bis 2006 war er sogar stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart und damit mitverantwortlich für die Organisation. „Am Anfang waren es 25 Gruppen“, erinnert sich Karmann an die frühen Jahre. Mittlerweile seien es stets bis zu 100 Gruppen der Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis. „Das ist mit mehr Aufwand verbunden, aber es geht um den Spaß“, sagt er. Auch,wenndie Bewertung der Übungen durch die zunehmende Teilnehmerzahl viel strenger erfolgen müsse als noch vor 2Jahren. „Früher war das viel lockerer, aber man hat dazugelernt.“
Die Jugendlichen können heute davon nur profitieren. Für Julia Lindner und Alexander Karmann beispielsweise war es seit ihrem Eintritt in die Feuerwehr immer klar, dass sie einmal am Kreisjugendfeuerwehrtag teilnehmen werden. „Wenn man die vielen Pokale bei uns sieht, dann will man dazugehören“, sagt Julia. „Man ist stolz darauf, was die eigene Feuerwehr erreicht hat.“ Die beiden Jugendlichen haben inzwischen einige Kreisjugendfeuerwehrtage miterlebt und schwärmen von dem Spaß, den die vielen Vierergruppen als Teams haben.
Das Gemeinschaftserlebnis heben auch ihre Betreuer hervor. „Es ist immer schön, dass der komplette Landkreis da ist und selbst die kleinen Feuerwehren kommen“, sagt Vanessa Leichsenring, stellvertretende Jugendwartin in Hepberg. Sie und Jugendwart Sebastian Regensburger haben verschiedene Erinnerungen an ihre eigenen Teilnahmen. Während Leichsenring vor allem an die Mädchenwertung denkt, bei der der weibliche Nachwuchs zeigen könne, „dass auch Mädels was draufhaben“, erzählt Regensburger von den Zeltlagern, die früher im Rahmen des Kreisjugendfeuerwehrtags statt fanden.
Heuer freuen sich Julia, Alexanderundihre Betreuer insbesondere auf die geheime siebte Station, die zur Attraktivierung des Kreisjugendfeuerwehrtags neu eingeführt wurde. „Dadurch wird’s auf jeden Fall wieder spannender“, vermutet Leichensring. „Bisher waren die ersten Ränge fast immer von denselben Feuerwehren belegt, vielleicht wird das wieder ein bisschen offener.“ Regensburger rechnet es den Organisatoren hoch an, sich etwas Neues ausgedacht zu haben. „Ich weiß, dass jeder viel Arbeit hat, da war das bestimmt nicht ganz leicht.“
Im vergangenen Jahr haben die Hepberger den Kreisjugendfeuerwehrtag nach 1997 zum zweiten Mal selbst ausgerichtet. „Die Älterenhabenerzählt, dass das wie bei ihnen damals gewesen sei“, erinnert sich Leichsenring. „Ich wollte auch immer erzählen können, dass der Kreisjugendfeuerwehrtag einmal bei uns im Dorf war. Das war eine besondere Stimmung.“ Die anderen nicken. „Im eigenen Dorf kriegt man das viel mehr mit“, sagt Julia, die auch auf die gleichzeitig abgehaltene 700-Jahr-Feier der Gemeinde hinweist. „Da war man noch ehrgeiziger als auswärts“, ergänzt Alexander. Und mehr gefeiert wurde wohl auch – vor allem nach dem Gewinn von vier Pokalen, wie Leichsenring lachend hinzufügt.
Regensburger berichtet von der großen Unterstützung, die die Jugend von allen Seiten erfahren hat. „Bei der Vorbereitung haben viele Aktive mitgeholfen“, erzählt er. Andere Feuerwehren hätten mit Material ausgeholfen, die Stammhamer Kameraden beim Aufbau am Kreisjugendfeuerwehrtag selbst. Für die Pförringer, die die Veranstaltung bereits zum dritten Mal ausrichten, hat Julia aus ihrer Erfahrung heraus noch einen kleinen Tipp: „Die Stationen sollten großflächig verteilt sein, damit man nicht so lange warten muss und damit der Druck nicht so groß ist, weil so viele zuschauen“, schlägt sie vor. In Hepberg habe ihr das im vergangenen Jahr sehr geholfen.
Den Älteren wiederum gefällt es offenbar, den Nachwuchs bei der Arbeit beobachten zu können. „Das ist das Schöne, dass so viele Aktive und die Eltern zuschauen“, meint Michael Drätzl. „Vor allem, weil man sieht, dass sich immer wieder Junge finden, die mitmachen.“ Laut Karmann ist der Kreisjugendfeuerwehrtag schließlich mit dazu gedacht, zu inspirieren, zur Feuerwehr zu gehen. „Der Wettkampf spornt an und ist ein wichtiges Instrument, etwas Ernstes spielerisch zu lernen.“